Unterschied: Fasziendistorsionsmodell und Osteopathie

Das Fasziendistorsionsmodell (FDM) und die Osteopathie werden immer wieder in Zusammenhang gebracht. Vielleicht geschieht dies durch die Tatsache, dass der Fasziendistorsionsmodell Begründer Stephen Typaldos D.O. neben seiner Tätigkeit als Notfallmediziner auch Osteopath war. Und auch heute noch finden viele Seminare in denen das Fasziendistorsionsmodell unterrichtet wird, im Rahmen von osteopathischen Einrichtungen statt.
Dabei könnte eigentlich der Unterschied zwischen FDM und Osteopathie nicht grösser sein: In der Osteopathie wird an eine über dem Menschen stehende Macht oder Kraft geglaubt. Der Begründer der Osteopathie, Andrew Taylor Still, erwähnte immer wieder die "Apotheke Gottes", die es durch den Einsatz der Hände des Osteopathen zu aktivieren gelte und sprach sogar davon, dass der Osteopath "seine Maschine, den sterblichen Menschen, mit treuer irrtumsfreier Hand" "beherrsche". Ob nun spätere osteopathische Ansätze von der "Tide", von den Selbstheilungskräften, der Lebenskraft, dem Primär Respiratorischen Mechanismus (PRM) oder dem kraniosakralen Rhythmus sprachen- es gab für diese ganzen osteopathischen Ansätze etwas Übergeordnetes. Es gibt demnach auch ein "Richtig", dass oftmals auch nur der Osteopath kennt und durch die Behandlung dem Patienten zugänglich macht. A.T. Still schreibt sogar in seinem Buch "Die Philosophie der Osteopathie" in Kapitel 2 unter "Osteopathische Erkundungen" vom "Anormalen".
Das Fasziendistorsionsmodell (FDM) glaubt daran, dass jeder Mensch seine Lösung selbst kennt. Den Ausdrücken und intuitiven Behandlungsansätzen der Patienten wird gefolgt und Glauben geschenkt. Schon die Begründung des FDM erfolgte eigentlich durch eine Patientin, die Dr. Stephen Typaldos bat, eine bestimmte Linie am Nacken (das jetzige Star Triggerband) nach ihren Anweisungen abzufahren.
Es gibt eine leichte Orientierung für FDM- Therapeuten, indem sie beurteilen, ob sich die Bewegung verbessert hat. Doch selbst das geschieht nur im Auftrag des Patienten. Denn sogenannte Tektonische Fixationen (Steifheit ohne Schmerz) werden von FDM- Therapeuten nur behandelt, wenn der Patient dies für wichtig erachtet.

Das Menschenbild von FDM und Osteopathie ist also grundlegend verschieden. Andrew Taylor Still spricht auch immer von Gesundheit, die es auch nach dem FDM nicht gibt. Das Fasziendistorsionsmodell geht eher davon aus, dass etwa 15 % unseres Körpers sich sowieso immer im Baustellenzustand befinden. Der noch von Dr. Stephen Typaldos selbst beauftragte FDM- Instruktor, der Wiener Arzt Dr. Georg Harrer, tritt für ein sogenanntes "Fetzen- Modell" des Körpers ein, wo mal etwas sich verdrehen oder rausquellen kann. Dies ist dem beispielsweise in der Osteopathie und auch der Orthopädie propagierten "Porzellan- Modell" des Menschen diametral entgegengesetzt.

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