Die Siemens Betriebs Krankenkasse (SBK) bezahlt nach der Techniker Krankenkasse (TK), der BKK Essanelle und der Bahn- BKK nun auch anteilig osteopathische Leistungen.
Die SBK ist, nach Mitgliederzahlen mit fast einer Million Versicherter gerechnet, die größte Betriebskrankenkasse Deutschlands.
Allerdings erstattet die SBK nur die Hälfte dessen, was beispielsweise die Techniker Krankenkasse bei Osteopathie bezahlt. Mit maximal 30 Euro pro Behandlung ist die SBK für Ihre Versicherten dabei. Eine ärztliche Verordnung für die osteopathische Behandlung benötigen die Versicherten der SBK nur bei einem Physiotherapeuten.
Genau wie die TK und die BKK Essanelle bei Osteopathie, hat die SBK auf ihrer Internetseite eine Art mystisches Konvolut zur Osteopathie verfasst. Die Texte der erwähnten Krankenkassen zur Osteopathie erscheinen sich so ähnlich, dass diese bei sich gegenseitig oder auf ein und derselben Seite abzuschreiben scheinen.
Selbstheilungskräfte, Blockaden und Gleichgewicht der Körpersysteme- diese Phrasen durchziehen die Texte der Osteopathieseiten der TK, der BKK Essanelle und nun auch der SBK. Einzig die Bahn BKK hat Texte zur Osteopathie die sich unterscheiden.
Bei aller Freude darüber, dass nun auch gesetzliche Patienten der erwähnten Krankenkasse Zugang zu osteopathischen Leistungen erhalten und die Osteopathie nicht nur als Luxustherapie von privat Versicherten abgleitet, ist stets eine kritische Haltung zur jetzigen Entscheidung der Kassen und dem zukünftigen Umgang mit der Osteopathie geboten.
Kritiker vermuten hinter der jetzigen Bewilligung der osteopathischen Leistungen einen Schachzug, um einen Wettbewerbsvorteil gegenüber anderen Kassen zu haben.
Aus der Praxis kann ich diesen Eindruck nur bestätigen: Es ist definitiv so, dass die Patienten die Initiative zumindest der Techniker Krankenkasse (TK) wahrgenommen haben. Viele Patienten, die jetzt noch bei einer anderen Kasse, welche osteopathische Leistungen nicht teilweise übernimmt, sind äussern, dass sie zur TK wechseln wollen.
Bei uns in der Praxis (Behandlungszentrum agora in Hannover List) tauchte sogar auf Eigeninitiative eine ganz nette Dame der TK auf, die uns über den neuesten Stand der Dinge informierte und uns höflich zu bedenken gab, dass wir auch unsere Eignung für eine Anerkennung durch die TK prüfen lassen könnten. Zudem liess sie uns Informationsmaterial der TK für Patienten da. Also man ist bemüht.....
Gerade aus dem ärztlichen Sektor ertönen jedoch Warnrufe, dass die Akupunktur eine ähnliche Entwicklung vor einigen Jahren durchgemacht hat, wie jetzt die Osteopathie.
Wenn ein Wettbewerbsvorteil sich in einen Kostenfaktor verwandle (weil soviel Versicherte die Leistung in Anspruch nähmen), dann könne dies dazu führen, dass diese Leistung aus dem Katalog der jeweiligen Kasse wieder zeitnah entfernt werde, so einige ärztliche Kollegen. Folglich sollte stets diese Kritik an der Kostenübernahme von Osteopathie durch gesetzliche Kassen im Hinterkopf behalten werden.
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