Embryologie in der Osteopathie

Die Rolle der Embryologie in der Osteopathie

Wer sich die Mühe macht und das Interesse hat, sich eingehender mit der Osteopathie zu beschäftigen, der wird immer wieder auf das Thema Embryologie in osteopathischen Schriften stossen. „Was hat die Embryonalentwicklung mit der Arbeit mit den Händen am Körper zu tun?“, fragt man sich unweigerlich. Denn ein Zusammenhang ist nicht erkennbar. Für eine Kinderbehandlung wäre es noch zu verstehen, aber was soll der embryologische Prozess für eine Rolle in der Behandlung eines erwachsenen Menschen spielen?...

Dazu muss man wissen, dass eine weit verbreitete Ansicht in der Osteopathie ist, dass alle späteren Bewegungen, die wir im Leben machen, vom Embryo im Mutterbauch sozusagen „geübt“ werden. Man geht davon aus, dass die Entwicklung des Embryos, das Auswachsen der Extremitäten, die Entwicklung der Organe, der Wirbelsäule und einzelnen Funktionssysteme nur eine Vorstufe zum späteren Funktionieren darstellt. Der Embryo kann nicht sprechen, nicht denken, aber er vollzieht Formen, indem er sich entwickelt. Für viele Osteopathen stellt dieses, sozusagen „nach innen“ gerichtetes Handeln, menschliches Verhalten dar. Es geschieht etwas im Embryo, das in der Osteopathie für sehr wichtig erachtet wird, da es später eine Rolle spielt, wenn ein osteopathisch arbeitender Therapeut die Selbstheilungskräfte in einem Patienten aktivieren will.

So organisieren und entwickeln sich die Organe in einer bestimmten Art und Weise. Die Leber beispielsweise ist ein Organ, welches sich einfach ihren Platz im Körper nimmt, während hingegen die Milz an ihren Platz geschoben wird. Auch vollführen die Organe, bis sie an ihrem endgültigen Platz angelangt sind, Drehungen und Verschiebungen. Das Herz beispielsweise kommt aus dem Kopf und wandert dann nach unten in den Brustkorb. Deswegen gibt es unter anderem immer noch Nervenverbindungen aus dem Kopfbereich zum Herzen. Ein wichtiger Nervenzellkörper liegt bei uns immer noch vor der ersten Rippe, am Ende des Halses und hier kann es bei Blockaden der ersten Rippe durch Reizung dieser Nerven zu Herzbeschwerden kommen, weil Fehlinformationen weitergeleitet werden. Dann wird bei sämtlichen Herzuntersuchungen nichts gefunden und niemand kommt auf die Idee, dass die Ursache rein mechanischer Natur ist.

Weiterhin meinen einige Osteopathen, dass die Bewegungen, die die Organe in der Embryonalentwicklung vollführen, später im Körper nachzuvollziehen und zu erspüren sind. Es gibt bisher keinen wissenschaftlichen Beweis für diese Theorie, aber selbst im offiziellen deutschen Leitfaden für Osteopathie der inneren Organe sind für jedes Organ diese definierten Bewegungen jeweils aufgeführt. Es wird davon ausgegangen, dass die Embryonalentwicklung bestimmten Gesetzmässigkeiten folgt und diese bis an unser Lebensende weiter gelten. Also versucht eine osteopathische Behandlung, es dem Organismus zu ermöglichen, diese Ordnung wiederherzustellen, bzw. ihr folgen zu können.

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